Hotel und Lokschuppen Marburg

Der Lokschuppen in Marburg ist ein altes Industriedenkmal, welches durch eine Umnutzung zu einem neuen Kulturstandort Marburgs geworden ist. Der Lokschuppen fällt durch seine markante trapezförmige Form auf, welche neue angepasste Raumkonzepte erfordert.

Bei dem Umbau des Lokschuppens stand die Erhaltung des historischen Bestandes im Mittelpunkt. Im Zuge dessen funktionierte man die alte Drehscheibe, welche den Mittelpunkt des Baus bildet, als bewegliche Bühne für die Eventlocation um. Auch die alten Schienen wurden erhalten und in den Boden integriert, die Ziegelfassade und das einsturzgefährdete Dachtragwerk wurden teilweise erneuert, in ihrer Grundstruktur allerdings beibehalten. Der Entwurf zielt darauf ab, diese alten Elemente in die neue Bausubstanz einzugliedern und diese dadurch zu akzentuieren.

Im Lokschuppen befindet sich ein Coworking-Space, eine Eventlocation und ein Restaurant. Das Erdgeschoss beherbergt das Restaurant und einen Veranstaltungssaal der bis zu 1000 Besucher fasst, einen zweiten kleineren Veranstaltungsraum findet man im ersten Obergeschoss. Zudem befindet sich dort und im 2. Obergeschoss der Coworking-Space.

Neben dem Lokschuppen wird die dazugehörige Werkstatt zu einem Hotel umgebaut. Auch hier wurde die historische Ziegelfassade erhalten und durch eine Blechfassade in die Höhe erweitert, um diesem Denkmal einen würdigen Akzent zu verleihen. Der Eingangsbereich ist großflächig verglast, damit eine großzügige und helle Eingangssituation geschaffen wird. Das Hotel beherbergt 80 Zimmer und wird zudem als Seminar- und Konferenzbereich für Unternehmen genutzt. Abgeschlossen wird das Hotel durch eine auf dem Dach angesiedelte Rooftop-Bar.

Attacke studios hat die Entwicklung und Ausführung der Sanierung und Erweiterung des Lokschuppens Marburg entwurflich und visuell unterstützt und begleitet. Zusammen mit dem Büro Bauhütte, welches diesen viel beachteten Wettbewerb gewann, entwickelten wir im Anschluss wesentliche Entwurfspunkte weiter. In enger Absprache mit dem Büro bearbeiteten wir organisatorische, räumliche und material-ästhetische Inhalte und schafften durch Überarbeitungen der Architektur und Visualisierungen aktueller Entwurfsstände wichtige Grundlagen zur entwurflichen Weiterentwicklung. Als Resultat des spannenden Prozesses durfte der Bauherr für das Bauwerk den hessischen Denkmalpreis für Industriegebäude 2023 in Empfang nehmen.

 

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